Kaffeeernte
Kaffeepflänzchen bekommt man mittlerweile schon fast überall. Meist sind es kleine Töpfchen mit einem ganzen Büschel kleiner Blättchen. Es macht den Eindruck einer buschigen Pflanze, wenn man genauer hinsieht sind es etliche Keimlinge mit 2-3 Blättchen.
Ein solches Töpfchen ist auch vor einigen Jahren in meinen Einkaufswagen gesprungen. Die meisten lassen das Töpfchen wie es ist, es stirbt ein Pflänzchen nach dem anderen heraus bis eine Pflanze übrig bleibt. Ich konnte das Dilemma der erstickenden Keimlinge nicht mitansehen und hab mir 20 kleine Töpfchen geholt und jedem einzelnen Pflänzchen sein eigenes Zuhause gegeben.
Auf dem oberen Bild schön zu sehen neben der geöffneten Blüte wieder kleine Knospen in den Blattachseln.
Das nächste Bild ist fast ein Jahr später aufgenommen.
Die ersten Jahre ging es noch ganz gut, die kleinen haben im Sommer einen leicht schattierten Platz im Garten bekommen und den Winter am Fensterbrett verbracht. Sie waren glücklich und wuchsen von Jahr zu Jahr und sind mittlerweile zwischen 50 cm und über einem Meter hoch.
Langsam hat sich die ehemalige Kinderstube zu einer echten Kaffeeplantage entwickelt und das halbe Gästezimmer in Beschlag genommen. Die Pflanzen stehen im Winter gerne hell, kühl und mit guter Luftfeuchtigkeit. Für regelmäßiges Besprühen mit Regenwasser sind sie sehr dankbar.
Nach ca. 6 Jahren haben die Ästchen begonnen zu verholzen und die ersten vereinzelten Blütenknospen sind in den Blattachseln aufgetaucht. Die ersten sind abgefallen ohne aufzublühen, aber vergangenen Jänner war es soweit – die erste Blüte hat geöffnet.
Interessanterweise bei der Pflanze, die nahe an dem Fenster stand über das ich im Winter meist lüfte und die oft recht frischen Wind abbekommen hat. Ob das ein Anreiz ist zu blühen kann ich nicht sagen. Da um die Zeit in der Wohnung keine Insekten da waren zur Bestäubung, habe ich selber zu einem Pinsel mit sehr weichen Haaren gegriffen. An zwei Blüten war die Aktion erfolgreich und kleine grüne Früchte haben sich gebildet.
Den Transport in den Garten Anfang Mai haben die Früchte gut überstanden, auch den Umzug ins Winterquartier im Spätherbst. Nun, ein knappes Jahr später ist es soweit, die erste Kaffeekirsche ist zum Ernten. Ich habe gewartet bis die Kirsche dunkelrot und das Fruchtfleisch etwas weich war.
Die Kerne (es sind in jeder Kaffeekirsche zwei Stück) lassen sich leicht herausdrücken. Ich habe sie gewaschen und getrocknet.
Das Fruchtfleisch der Kirschen ist essbar und schmeckt leicht süßlich. Mit dem Rösten werde ich wohl warten bis noch ein paar weitere Kirschen reif sind. Inzwischen beginnen aber auch einige andere Pflanzen mit Knospenansatz und der erste Fingerhut selber geernteter Kaffee aus eigener Röstung rückt in greifbare Nähe 🙂