Glücksklee Rübchen
Den vierblättrigen Glücksklee, den man zum Jahreswechsel überall zu kaufen bekommt kennt jeder. Das man die Speicherknollen auch essen kann wissen aber die wenigsten.
Wer die Pflänzchen weiter kultivieren möchte braucht sie nur am Fensterbrett gut über den Winter bringen und ab Mitte Mai im Garten auspflanzen. Frost vertragen die Pflanzen allerdings keinen.
Im Sommer kann man schon einige der schönen Blätter abzwicken und über den Salat streuen. Auch die Blätter und Blüten sind essbar.
Im Herbst geht es dann an die Knollenernte. Jede Pflanze bildet eine große Speicherknolle aus die man essen kann. Sie schmeckt mild und hat eine recht knackige Konsistenz. Wenn man mit der Ernte zu lange wartet bildet sich allerdings in der Mitte der Speicherknolle ein zäher Wurzelstrang aus den man entfernen muss.
Oben an der großen Speicherknolle sitzt ein ganzer Kranz kleine Brutzwiebel. Die kann man trocken über den Winter aufbewahren und entweder ab Anfang Dezember vortreiben um zum Jahreswechsel selber kleine Glücksbringer verschenken zu können oder ab Mitte Mai im Garten auspflanzen für eine neue Ernte.
Dieses Jahr hat mir der Garten 600gr Rübchen beschert – zu viel um es auf einmal zu essen. Nachdem sich im Netz nicht wirklich Rezepte für Glücksklee finden ließen habe ich improvisiert.
Von der Konsistenz haben die Rübchen eine gewisse Ähnlichkeit mit Silberzwiebeln, geschmacklich sind sie eher neutral. Daher habe ich mich an gängigen Rezepten orientiert und einen jungen, eher milden Weinessig genommen. Darin Lorbeerblätter, zwei Ästchen Rosmarin, gemahlene Senfkörner, ein paar Wacholderbeeren, gemahlenen Pfeffer und etwas Salz und Zucker aufgekocht und dann einen Nachmittag ziehen lassen. Danach abgeseiht und die geschnittenen Rübchen mit Dillspitzen eine Stunde langsam geköchelt.
Direkt von der heißen Platte zügig vom Kochtopf randvoll in die Gläser und sofort verschlossen. Jetzt, während ich diese Zeilen schreibe war dreimal ein lautes knacken zu hören (die Gläser haben Vakuum). Zweieinhalb Marmeladegläser sind es geworden.
Die erste Kostprobe beim Abfüllen war geschmacklich sehr gut. Das muss sie aber auch sein, die Arbeit war mächtig aufwändig und steht in keiner Relation zur Ernte – aber andererseits:
Wer hat schon (außerhalb Hogwarts) das Glück in Gläser gefüllt?