Baumwolle ernten
Baumwolle lässt sich recht einfach als Zimmerpflanze und auch für die Freilandkultur ziehen. Es gibt im Spezial-Samenhandel zwar Baumwoll Saatgut zu kaufen, ich habe aber selber schon zweimal recht gute Erfolge gehabt indem ich einfach einen trockenen Decozweig mit Baumwollkapseln im Blumengeschäft gekauft habe, die Samen aus den wolligen Fruchtständen ausgelöst und in einen Blumentopf gesetzt habe. Wenn die Samen frisch sind, dann keimt die Baumwolle in wenigen Tagen.
Die Samenkerne sollen leicht von der Erde bedeckt sein und die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden. Weiters mag es die Baumwolle, als Kind der Tropen, möglichst warm. Hohe Luftfeuchtigkeit braucht sie nicht, aber austrocknen oder Staunässe im Topf mag sie auch nicht.
Da die Baumwolle gut 8 Monate benötigt bis zur Ernte soll sie, für die Freilandkultur, im Jänner oder Februar vorgezogen werden. Die Kultur im Zimmer ist ganzjährig möglich, die Pflanzen neigen jedoch über den Winter zu weißen Fliegen und Spinnmilben. Wer mit der Vorkultur zu spät dran ist kann die Pflanzen auch über den Sommer in Töpfen ins Freie stellen und vor dem ersten Frost in die Wohnung räumen um dort zu ernten. Grundsätzlich wäre Baumwolle sogar mehrjährig.
Die, in Töpfchen vorgezogenen Pflänzchen sollte man Mitte Mai behutsam abhärten und auch an die Sonne gewöhnen. Danach können sie an einen Platz an dem sie zumindest den halben Tag Sonne haben. Ich hab aber auch schon gute Erfahrungen gemacht mit einem Südseitigen Fensterbrett in der Wohnung.
Die Pflanzen verzweigen eher wenig und werden im Topf meist nicht mehr als einen halben bis dreiviertel Meter hoch.
Die Blüten sind sehr interessant. Bei der Sorte die ich aus Zweigen vom Blumengeschäft angebaut habe, haben die Blüten Cremeweiß geöffnet und dann über hellrosa bis Pink mit dem Abblühen nachgefärbt. Im Freien übernehmen die Insekten die Bestäubung, im Zimmer muss man das meist selber machen mit einem feinen Pinsel.
Nach der Blüte wächst der Blütenboden zu einer dicken, grünen Kugel. Im Herbst beginnen diese Kugeln abzutrocknen und bei trockenem Wetter springen sie auf. Ein dicker, weißer Wattebausch quillt heraus. Damit kann die Baumwollernte beginnen. Meist sterben auch die Pflanzen ab damit. Theoretisch wären sie mehrjährig, ich habe aber noch nie eine heil über den Winter gebracht und es ist einfacher und Platzsparender jedes Jahr Jungpflanzen aus den Samen zu ziehen.
Die Samen befinden sich, fest eingewachsen im Wattebausch und man muss sie herauszupfen.
Die entstandene Watte kann man zu einem Faden verspinnen oder zum Basteln verwenden.