Lebenselixier Kompost

/ Garten

Unter Gärtnern wird das Anlegen von Kompost mitunter zur Religion erhoben die aufwändig zelebriert wird. Ich will hier zeigen wie es einfacher geht. Diese Methode ist primär für Hochbeete und Pflanzkübel gedacht, lässt sich aber genauso gut auch in Hügelbeeten anwenden.

Was kommt rein?
Alles, was in Haus und Garten anfällt wird verarbeitet, es gibt kein „das darf nicht in den Kompost“ – naja außer vielleicht Trichterwindenwurzeln und geballte Samenstände deren Kinder man nicht unbedingt in den Beeten haben will…
Je vielfältiger die Bestandteile vom Kompost umso reichhaltiger sind die Nährstoffe in der Nahrung die darauf wächst.
Küchenabfälle sammle ich ein Jahr lang in einer, nach unten offenen Tonne. Dort findet zwar keine Kompostierung statt, die verrotten einfach nur und verdichten sich dabei. In diese Tonne kommen auch die Haare aus der Bürste, Katzenhaare und alles was man sonst in die Biotonne tun würde (mit Ausnahme der „verrottbaren“ Sackerl die ewig nicht verrotten).
Dazu noch etwas Asche aus dem Holzofen und ein wenig Holzkohle.
Auch alles was sich an Laub und Staudenschnitt / Baumschnitt ansammelt. Den Hecken- und Baumschnitt sammle ich im Herbst und lagere ihn über den Winter unter einem Baum.

Unter diesen Haufen überwintern Igel und andere Tiere sehr gerne. Im Frühling, sobald die Igel munter sind und bevor das große Pflanzen losgeht, leere ich die Hochbeete und Kübel in denen durch Verrottung wieder Platz ist und fülle sie frisch auf. Die unterste Schicht sind grobe Äste, Strauchschnitt und Laub. Die Äste schneide ich nur kurz, sie müssen nicht gehäckselt werden. Danach abwechselnd alles, was ich so habe. Ich mische immer wieder eine dünne Schicht Reisig mit dem matschigen Inhalt des Küchenabfälle Kübels, ein wenig Jauche von meinem Hühnern und einigen Schaufeln Erde mit Regenwürmern.
Wer zusätzlich die Möglichkeit hat an Pferde- Rinder- Schafmist zu kommen oder an verkotete Schafwolle sollte das unbedingt nützen.
Der Vorteil dabei ist, das man wirklich alles was im Garten anfällt verarbeiten kann und es nicht stört das es Jahre braucht bis es fertig verrottet ist. Genutzt wird hier ja der Raum unter dem Pflanzbereich der keinen Platz im Garten wegnimmt und die Hügel/Beete auf komfortable Höhe bringt.

Die Schichten Reisig, Laub und Küchenabfälle (abwechselnd feuchtes und trockenes) stampfe ich mit dem Spaten möglichst dicht zusammen. Im Grunde ist die Methode die gleiche wie im Beitrag Hochbeete anlegen beschrieben, hier möchte ich aber primär auf den Kompost eingehen. Die Methode verwende ich auch für große Töpfe und Pflanztröge aller Arten. In hohen Pflanztrögen bringt man mehr Biomasse unter – und kann entsprechend mehr schönen Kompost ernten. Als letzte Schicht obendrauf kommen 20 – 30cm gute Gartenerde mit vielen Regenwürmern.

Die Regenwürmer machen die eigentliche Arbeit, nämlich die Umwandlung in wertvollen Kompost. Damit entfällt das aussieben und Umsetzen vom Komposthaufen komplett. Nach drei bis vier Jahren ist der gesamte Inhalt des Hochbeetes oder der Pflanzkübel fast vollständig in besten, schwarzen Humus umgewandelt. In der Zeit hat sich die Erde um gut die Hälfte der ursprünglichen Füllhöhe gesetzt und es ist Platz für neues Material darunter.

Concious Planet

Die Vorteile:

Gesundheit:
Die Nahrung die auf dem Boden wächst beinhaltet nur so viele wertvolle Inhaltsstoffe wie ihr der Boden geben kann. Der eigene Kompost ist mit Sicherheit gehaltvoller als die meisten Landwirtschaftlichen Flächen. Leider verlieren unsere Ackerböden immer mehr an Vitalität und damit verbunden werden die Lebensmittel immer ärmer an Vitalstoffen die für unsere Gesundheit wichtig sind.
In Deinem Garten kannst Du gute Erde schaffen für Deine Ernährung. Wenn Du mehr darüber erfahren willst und etwas für den ganzen Planeten tun möchtest dann findest du hier dazu die Möglichkeit

Umweltschutz & Geldersparnis:
Vollkommen unverständlich ist mir auch wenn ich vor Einfamilienhäusern Biotonnen stehen sehe. Die Menschen werfen die Küchenabfälle, Rasenschnitt und Heckenschnitt in die Tonne – für die sie bezahlen – und fahren dann in den Baumarkt um teure Einheitserde in Plastiksäcken zu kaufen und in den Garten zu schleppen.